Deutsch
Fachschaft und Besonderheiten
Sprache macht das Menschsein aus
LESEN, SCHREIBEN und SPRECHEN sind und bleiben Kulturtechniken von enormer Wichtigkeit, denn sie ermöglichen zwischenmenschliche Kommunikation und befähigen den Menschen zu einem selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Handeln. Sie sind darüber hinaus grundlegend für den Umgang mit Informationen und fördern die Ausbildung der eigenen Phantasie und Persönlichkeit. Die Sprache in gesprochener und schriftlicher Form ist somit ein essenzieller Grundstein unseres Lebens, zieht sich durch alle Bereiche und schafft Kultur. Den Herausforderungen, Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, gelungen zu kommunizieren und ihre eigene Persönlichkeit durch Sprache zu entwickeln, stellt sich am JTG eine engagierte Deutschfachschaft. Diese besteht aus Marcel Armbrust, Anna Diehl, Stefan Diggelmann, Liesa Ebeling Soto, Sarah Killer, Susanne Mendel, Theresia Riedling, Corina Strobel, Elisabeth Styperek und Volker Ziegler. Neben der Vermittlung der Bildungsplaninhalte, fördern wir die Kompetenzen der Kinder durch Vorlese- und Schreibwettbewerbe, Theaterbesuche und Lesenächte. In der schuleigenen Bibliothek können sich die Schülerinnen und Schüler Bücher verschiedenster Genres ausleihen. In Klasse 10 wurde eine Intensivierungsstunde eingerichtet, in der die Lernenden in Kleingruppen von ca. 10 Personen Arbeitstechniken und Schreibformen wiederholen und einüben, um optimal auf die Kursstufe vorbereitet zu sein.
Text und Video: Liesa Ebeling Soto
Vorlesewettbewerbe
Jährlich findet für die sechsten Klassen unser spannender Vorlesewettbewerb statt. In mehreren Runden treten Schülerinnen und Schüler gegeneinander an, stellen Textstellen aus ihren Lieblingsbüchern vor und müssen spontan Fremdtexte (flüssig und sinnvoll betont) vorlesen. Eine Jury, die sich aus Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern aus höheren Klassen zusammensetzt, bewertet die einzelnen Leistungen und bestimmt die Siegerinnen und Sieger, die sich über einen Gutschein der Buchhandlung Meissner in Möckmühl freuen dürfen. Sie nehmen im Anschluss an den schulinternen Wettbewerb noch am Landeswettbewerb teil, bei dem sie gegen Kinder anderer Schulen antreten.
Vorlesewettbewerb 2023
Im vergangenen Dezember konnte sich Luis Vogel aus der 6A gegen die gesamte sechste Klassenstufe als bester Vorleser des Jahrgangs behaupten. Im Februar wird er nun am Kreisentscheid teilnehmen und hat beste Chancen auf den Sieg, da er sich durch fehlerfreies Vorlesen und sinnvolle Betonung sowie eine angemessene Geschwindigkeit auszeichnet, womit er alle Kriterien erfüllt, um als Sieger aus dem Wettbewerb zu gehen - und wenn es nicht klappt, sind wir trotzdem stolz auf ihn :-)! Wir drücken Luis fest die Daumen!
Text: Liesa Ebeling Soto
Vorlesewettbewerb 2022
Franziska Harms (Klasse 6a) gewinnt beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs 2021/22
Das JTG darf stolz sein, denn eine Schülerin aus den Reihen unserer Schule konnte am 15.02.22 die Jury der Gemeindebücherei in Obersulm von ihrer exzellenten Vorlesekompetenz überzeugen und wurde zur Siegerin gekürt. Die Leiterin der Bücherei, Frau Katharina Breig, begründete die Entscheidung der Jury damit, dass Franziska es mit ihrem „lebendigen und mitreißenden“ Vortrag aus dem Buch Ocean City – Jede Sekunde zählt von C. Tielmann und F. M. Reifenberg geschafft habe, in einem „Köpfe-an-Köpfe-Rennen“ zwischen vielen guten Beiträgen zu überzeugen.
Zuvor musste sich Franziska beim Schulentscheid im Dezember 2021 gegen die besten Vorleser*innen aus der 6a und der 6b durchsetzen. Mit Engagement und Lesefreude übten die Schüler*innen der 6. Klassen zuvor fleißig, um vorbereitet und möglichst gelassen anzutreten. Bei wem sitzen die Betonungen am besten? Wer zieht die Zuhörer*innen am stärksten in den Bann? Nachdem eine besonders spannende Stelle aus einem Lieblingsbuch vorgelesen wurde, musste die Teilnehmer*innen sich an einem Fremdtext beweisen. Insgesamt nahmen sechs Schüler*innen an dem Schulentscheid teil und zeigten einmal mehr, wie unterhaltsam gutes Vorlesen sein kann.
Neben Franziska konnte Marisol aus der 6b am meisten überzeugen und sicherte sich somit den 2. Platz.
Wir gratulieren Franziska sehr herzlich zu ihrem Sieg beim Kreisentscheid und wünschen ihr viel Erfolg und Glück in der nächsten Entscheidungsrunde.
Wir drücken dir ganz fest die Daumen!
Text: Sarah Killer
Schreibwettbewerb
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Eindrücke aus dem Deutschunterricht
Klasse 10
Das Tribunal
Wie es in einer zehnten Klasse nun mal üblich ist, lasen auch wir ein im Bildungsplan vorgeschriebenes Werk. „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller sollte das auserwählte Stück sein. In „Kabale und Liebe“ dreht sich alles um ein leidenschaftlich verliebtes Paar, welches aufgrund von der damals zugrundeliegenden Ständeordnung und einer hinterlistigen Intrige in ein fürchterliches Ende getrieben wurde.
Unsere Klasse, die 10b, entschied sich voller Begeisterung dazu, mithilfe von Schauspiel, Textkenntnis und Motivation, die Tatsachen in einem modernen Gerichtsverfahren aufleben zu lassen. Ziel dabei war es herauszufinden, welche Personen Opfer, Schuldige oder nur Beistehende waren. Jeder Mitschüler erhielt entweder die Rolle eines Zeugen, deren Sachverständigen, die eines Reporters oder die des Richters, welcher die Aufgabe hatte die Anderen anzuleiten und ein gerechtes Urteil zu fällen.
Alle der vorkommenden Zeugen wurden nun nacheinander in den Zeugenstand gerufen, waren der Wahrheit verpflichtet und mussten die Schuld der von ihnen ausgewählten Person zuschieben. Nach knapp zwei Doppelstunden mit hitzigen Diskussionen, schwerwiegenden Argumenten und schülerischem Engagement, wurden die Ergebnisse von Richter und Jury verkündet. Es wurde ein eindeutiges und schlüssiges Urteil erzielt und war ,aufgrund der professionell dargestellten Beweise, unumstritten.
Als Fazit lässt sich sagen, dass dieses Tribunal eine gelungene Abwechslung zum oft textorientierten Unterricht war und nur positive Rückmeldungen erhielt.
Text: Ida Waldherr (10b)
Bild: Corina Strobel
Ergebnisse
Bericht aus „Volksfreund“ vom 13. April 1784
Willkommen, meine Genossen zu einer neuen Ausgabe der „Volksfreund“
Vor einigen Wochen gab es einen Mordfall in unserem Herzogtum, bei dem zwei Verliebte durch ein vergiftetes Getränk starben. Dieses Getränk wurde von Major Ferdinand von Walter verabreicht, zuerst an Luise Miller und nach einer kurzen Unterhaltung nahm er das vergiftete Getränk ebenfalls ein. Laut Zeugenaussagen soll Ferdinand auf eine Intrige hereingefallen sein und wollte er Luise wegen eines falschen Liebesbriefs umbringen, aber nachdem die Wahrheit ans Licht trat, wollte er nicht mehr ohne sie leben und brachte sich um. Die Intrige wurde von seinem Vater, Präsident von Walter durchgeführt, wobei die genaueren Hintergründe erst im Tribunal klar wurden. Das Ziel war es, Ferdinand und Luise auseinanderzubringen, da der Ständeunterschied (Luise war Bürgerlich) sowohl dem Major als auch dem Präsidenten den Ruf massiv geschädigt hätte.
Gestern fand ein Tribunal im Rathaus unserer Hauptstadt teil und sollte klären, wer die Schuld und die Mitschuld an diesem ständeübergreifenden Mord hat.
Zuerst wurden Zeugen und Mitbeteiligten aufgerufen und befragt, was sie zum Klären des Falls beizutragen haben und was ihre Verbindung zu den beiden Toten waren. Es wurden folgende Zeugen befragt: Kammerdiener des Fürsten, Hofmarschall von Kalb, Frau Miller, Kammerjungfer der Lady, Lady Milford, Sekretär Wurm, Musikus Miller, Präsident von Walter, Luise Miller, Major Ferdinand von Walter. Den Zeugen wurden häufig Fragen gestellt, ob diese vom Mord profitierten, oder welche Beziehungen sie zu den Toten hatten. Dabei stechen vor allem die Befragungen des Präsidenten, des Sekretär, des Major und des Musikus heraus, da diese die Hauptangeklagten sind.
Sowohl der Präsident als auch der Musikus versuchen die Schuld von sich abzuweisen, durch die Entschuldigung als fürsorglicher Vater. Aber dem Präsidenten gelang es nicht gut, da er in die Intrige involviert war und einigen Fragen der Sachverständigen nicht ausweichen konnte. Der Präsident hat argumentiert, dass er wollte, das Ferdinand ein gutes Leben mit einer Adligen hat, ohne seinen Stand zu verlassen, und das Liebe nicht der Grund einer Heirat sein soll. Er ist vielen Fragen ausgewichen und hat die Idee des Plans auf seinen Sekretär geschoben. Der Sekretär hat dem entgegengesetzt, dass der Präsident ihn gedrängt hat den Plan der Intrige zu erarbeiten und hat die ganze Schuld auf den Präsidenten geschoben, da er ein Angestellter des Präsidenten ist und dieser einfach seine Lebensgrundlage wegnehmen kann. Der Major hat von sich alle Schuld abgewiesen, indem er alles auf den gefälschten Liebesbrief schob und es als Druckmittel vor und gab der Intrige die Schuld an seiner Entscheidung zum Mord. Er sagt, dass er Luise über alles liebt und nur wollte das sie immer zusammenbleiben. Er konnte aber den Anschuldigungen, dass der Mord eine übertriebene Reaktion war, nicht ausweichen. Der Musikus begründet seine Abneigung zur Liebe zwischen Luise und Ferdinand, damit das er um Luises Zukunft besorgt ist und nur das Beste für sie wollte.
Alle anderen Zeugen berichten ähnliches, das sie nicht involviert wären und nur das Beste aus ihrer Situation machen wollte.
Das Urteil der Geschworenen ist das der Präsident eine große Geldstrafe zahlen muss und zusätzlich Entschädigungsgelder zu Herr Miller fließen. Außerdem sollte auch der Sekretär angeklagt werden, aber die Beweislage reichte nicht aus.
Achtung, Kommentar:
Wir in der Redaktion denken, dass die Entscheidung der Geschworenen nicht hart genug war. Es ist doch sehr klar, dass die Adligen ihre Macht über die Bürger ausgenutzt haben und sich selbst dadurch bereichern wollten. Ferdinand von Walter scheint nicht in Luise verliebt zu sein, sondern in die Beziehung, die die beiden haben. Viele Involvierte haben falsch gehandelt, da sie aufgrund von der heute immer noch zugrundeliegenden Ständeordnung Vorurteile gegen die andere Seite haben. Wir hoffen das viele Menschen die Wahrheit in dieser Geschichte sehen werden und für einen klassenlose Gesellschaft kämpfen wollen.
