Studienfahrt 2022 - HAMBURG

Am 11.07. nahmen die Schülerinnen und Schüler der KS1 Kurs auf die wunderschöne Hansestadt Hamburg. Nach einer siebenstündigen Bahnfahrt ab Möckmühl hieß es gegen 15:30 Uhr endlich: Moin Hamburg! Zwar war für den ersten Tag noch kein Programm geplant, die Studienfahrerinnen und Studienfahrer erkundeten die Stadt allerdings schon auf eigene Faust. Am Dienstag stand dann eine 2-stündige Führung durch Hamburg auf dem Plan. Die Schülerinnen und Schüler besuchten das Rathaus, die Speicherstadt sowie das Mahnmal St. Nikolai und erfuhren einiges über Hamburgs Geschichte, insbesondere über den großen Brand von 1842, der mehr als ein Viertel des damaligen Stadtgebietes zerstörte und 51 Menschen das Leben kostete. Doch auch die Cholera-Epidemie im Jahr 1892 hatte schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung: 8.605 Menschen starben an der Krankheit, die lange Zeit von der Stadt geheim gehalten wurde, um die wirtschaftlichen Interessen weiter durchsetzen zu können. Besonders eindrucksvoll war für alle das zerbombte Kirchenschiff der St. Nikolai, von der im 2. Weltkrieg nur der hohe Turm, der den Alliierten als Orientierungspunkt diente, verschont blieb. Im Anschluss an die Führung gab es erneut viel Zeit, die Stadt selbstständig zu erkunden. Abends trafen sich alle, die Lust auf einen Ausflug auf die Reeperbahn hatten und die Luft der "Großen Freiheit" spüren wollten. Ein leicht bizarrer, aber toller Abend nahm seinen Lauf, dennoch waren alle froh, als sie wieder den gesitteten Boden des Hostels unter den Füßen hatten. 

Am nächsten Tag fand eine Hafenrundfahrt statt. Der größte Seehafen Deutschlands liegt nach jenen von Rotterdam und Antwerpen auf Platz drei der größten Häfen Europas. Nicht nur Oligarchen-Yachten, die im Zuge des Ukrainekriegs beschlagnahmt wurden, bekamen die Schülerinnen und Schüler auf der Rundfahrt zu Gesicht, sondern auch riesige Containerschiffe und die Speicherstadt Hamburgs. Auch an diesem Tag stand kein weiterer Programmpunkt mehr an, sodass alle ihren eigenen Interessen nachgehen konnten und so erkundeten einige diverse Kunstausstellungen, während andere Flohmärkte oder interessante Stadtteile aufsuchten. 

Am vierten Tag der Studienfahrt ging es ins Dialoghaus, wo die Führung „Dialog im Dunkeln“ stattfand. Das Dialoghaus ist mehr als ein Ausstellungsort, vielmehr kann man es als Begegnungsstätte verstehen, an der es darum geht, die Empathie füreinander zu stärken. Es soll ein Verständnis dafür entwickelt werden, wie sich blinde, gehörlose oder alte Menschen in unserer Gesellschaft fühlen und zurechtfinden und dafür, wie man sie am besten behandelt und unterstützen kann. Bei der Führung „Dialog im Dunkeln“ wurden die Schülerinnen und Schüler von blinden Menschen durch eine Erlebniswelt geführt -  eine Stunde in völliger Dunkelheit, nur mit Blindenstöcken und dem eigenen Tastsinn ausgestattet. Die blinden Menschen gaben allen in der Finsternis ein sicheres Gefühl, dennoch mussten einige die Führung vorzeitig abbrechen. Insbesondere das Überqueren einer vielbefahrenen Straße löste bei vielen Unbehagen aus. Am eigenen Leib zu erfahren, wie ein Leben mit Blindheit aussehen könnte, war bedrückend, aber die Hochachtung vor den blinden Menschen war im Anschluss an die Führung bei allen Teilnehmenden sehr präsent und spürbar. Den Nachmittag hatten die Studienreisenden erneut zur freien Verfügung und jeder nutze die letzte Chance, sich Hamburgs Sehenswürdigkeiten anzusehen, denn das Ende der Studienfahrt rückte zu diesem Zeitpunkt bereits langsam näher. Der Abschluss bestand dann an diesem Abend aus einem Besuch des Stage-Musicals im Hamburger Hafen. Mit einem Wasserstaxi setzten wir ans andere Ufer über und für viele gab es spätestens dann kein Halten mehr, als es hieß: Der Schnee glänzt weiß auf den Bergen heut Nacht. Keine Spuren sind zu sehen... Sogar den männlichen Besuchern, die sich im Voraus nicht ganz so begeistert von der Stückauswahl (Disneys "Die Eiskönigin") zeigten, waren restlos begeistert – der eine oder andere musste sich sogar ein Tränchen verdrücken ;-).

Nach ereignisreichen Tagen in Hamburg ging es am Freitag mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck zurück ins beschauliche Möckmühl, wo die Reise mit der Ankunft am Bahnhof gegen 18:00 Uhr endete.

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Text & Bilder: Liesa Ebeling Soto