11.-15.07.2022: Berlinfahrt der zehnten Klassen

Die diesjährige Berlinfahrt der zehnten Klassenstufe fand vom 11. Juli – 15. Juli statt und ermöglichte einen einzigartigen Einblick in geschichtliche Geschehnisse, die politische Spitzte und kulturelle Erbstücke. Begleitet wurde die Klassenfahrt von den Lehrer*innen Herrn Specht, Herrn Perez-Bös, sowie Frau Strobel und Frau Berger, welche glücklicherweise kurzfristig für eine Kollegin einspringen konnte.

Montagmorgen trafen sich alle Schüler*innen um Punkt 6.30 an der Schule und erhielten die Möglichkeit einen Coronaschnelltest durchzuführen und somit sich und andere bestmöglich zu schützen. Aufgrund von kleinen Startschwierigkeiten gerieten wir minimal aus dem Zeitplan und fuhren um knapp 7.20 Uhr in Möckmühl ab. Uns stand eine nahezu reibungslose Fahrt bevor, welche auf die diversesten Arten genutzt wurde. Einige Schüler*innen schliefen die vollen acht Stunden gnadenlos durch, wiederum andere verbrachten ihre Zeit damit unterhaltsame Kartenspiele, Mario Kart oder sonstiges zu spielen. Schneller als gedacht befanden sich so alle 36 Schüler*innen plus 4 Lehrer*innen um knapp 15.30 Uhr sicher in Berlin und bereit zum Einchecken in das Hostel, welches sich unmittelbar am Alexanderplatz befand. Wie zu erwarten, waren wir nicht die einzige Schulklasse dort und dies spiegelte sich auch beim Einchecken, welches sich auf fast 45min streckte, wider. Den Rest des Tages verbrachten wir nun mit einem kurzen `Ankommen` in der neuen Umgebung, dem gemeinsamen Abendessen in einem italienischen Restaurant und einer kurzen Erkundungstour durch Berlin. Spätestens um 22.00 Uhr mussten sich alle Schüler*innen in ihren Zimmern befinden und als Beweis ein Gruppenselfie an die jeweiligen Lehrer*innen schicken.

Nach der allerersten Nacht in Berlin fanden sich die Schüler*innen und Lehrkräfte zum Frühstück am Buffet wieder. Für den Dienstag war der Besucht im Bundestag, das DDR-Museum und ein freiwilliges Coldplay Konzert vorgesehen. Im Bundestag erwarteten uns zunächst etliche Sicherheitskontrollen, bevor wir überhaupt in die Nähe des Sitzungssaales gelangen konnten. Anschließend hatten wir die Ehre einer sehr informativen und ausführlichen Rede über den Bundestag und teilweise auch der politischen Entwicklung Deutschlands zu lauschen. Zudem wurde uns die Möglichkeit geboten als klassengeteilte Gruppen ein persönliches Interview mit einer Mitarbeiterin des Bundestags zu führen. Ursprünglich war geplant, dass wir Herrn Josip Juratovic (SPD) direkt befragen können, dies war jedoch nicht möglich, da sich die Abgeordneten zur Zeit unseres Besuches schon in ihrer Sommerpause befanden. Nach den politischen Anlässen aßen wir in der bundestagseigenen Kantine und konnten die nächsten 1-2 Stunden als Freizeit nutzen, bevor wir Einlass in das DDR-Museum erhielten. Viele Eindrücke, persönliche Berichte und auch schockierende Tatsachen wurden aus dem Museum mitgenommen. Am Abend spalteten sich dann die Klassengemeinschaft in zwei Gruppen. Ein geringer Teil wurde von Herrn Specht auf das Coldplay Konzert begleitet, währenddessen der andere Teil, wie gewohnt, bis 22.00 Uhr auf eigene Faust Deutschlands Hauptstadt erkundete.

Am dritten Tag, dem Mittwoch, bestand der Tagesplan aus einer privaten Busrundfahrt, dem Besuch der Museumsinsel und dem Schülerclub „Matrix“. Die Busrundfahrt umfasste alle historisch als auch politisch relevanten Sehenswürdigkeiten Berlins. Zusammen mit einer äußerst angenehmen Führerin vergingen die kommenden zwei Stunden wie im Flug und brachten ein erstaunlich tiefgründiges Wissen mit sich. Neben der Museumsinsel, welche von einem Teil der Klassenstufe später noch individuell besucht werden sollte, lagen außerdem das Regierungsviertel, Kreuzberg, die Humboldt Universität, diverse Bibliotheken und viele andere Stationen auf dem Weg. Im Anschluss standen den Schüler*innen entweder der Besuch zum Wannsee oder ein Rundgang durch einzelne Museen der Museumsinsel zur Auswahl. Aufgrund der vorherrschenden Wetterbedingungen konnte die Option des Seebesuches leider nicht stattfinden und so wurden diese Schüler*innen schon vorläufig in die

Freizeit entlassen. Währenddessen stöberte die andere Gruppe voller Euphorie und künstlerischem Interesse in der Alten Nationalgalerie umher und beendete das Programm in dem Neuen Museum, welches vor allem antike Kulturen wie die Ägypter als Themenschwerpunkt hatte. Die Freizeit beider Gruppen begann so allerspätestens um knapp vier Uhr am Nachmittag und gab ausreichend Möglichkeiten sich auf den bevorstehenden Besuch der Schülerdisco „Matrix“ vorzubereiten. Wie bei einigen Programmpunkten davor, so blieb auch der Besuch der Schülerdisco völlig freiwillig und ungezwungen. Die verbleibenden Schüler*innen mussten jedoch spätestens um zehn Uhr abends das altgewohnte Gruppenselfie schicken und sich auf ihren Zimmern befinden.

So endete auch dieser Tag – für einige später als für andere.

Donnerstags besuchten wir das jüdische Museum Berlin, hielten im Anschluss Vorträge über zahlreiche Sehenswürdigkeiten und nutzten am Abend die verbleibende Zeit für die Lichtershow am Paul-Löbe-Haus. Im jüdischen Museum, in dem wir leider nur eine gute Stunde verbringen durften, wurde nicht nur über den Holocaust selbst berichtet und angedacht, sondern auch tieferes Wissen bzw. Verständnis über die Religion und die Geschichte der Juden geteilt. Besonders gefesselt wurden viele meiner Mitschüler von einem Betonraum mit Unmassen von klirrenden, gequält aussehenden Metallgesichtern, welche übereinander gestapelt am Boden lagen. Beim Laufen über diese Metallstücke entstanden laute, bahnhofsähnliche Geräusche, welche auch in den anderen Räumen noch deutlich zu hören waren. Der anschließende Programmpunkt wurde erneut zwischen den beiden Klassen geteilt und bot jedem Schüler und jeder Schülerin die Möglichkeit sein oder ihr angeeignetes Wissen der Klasse zu vermitteln. In oftmals Zweierteams leiteten die Schüler*innen den Rest der Klasse zu ihrem Vorstellungsort und präsentierten in lockerer Atmosphäre die wichtigsten Eckdaten der jeweiligen Sehenswürdigkeit. Mit einem äußerst erweiterten Wissensschatz machten sich so beide Klassen, wenn auch etwas zeitversetzt, wieder auf den Weg zum Hostel und erkundeten ein letztes Mal die Großstadt, bevor mit der Lichtershow am Paul-Löbe-Haus die Heimreise angekündigt wurde. Um knapp zwanzig Uhr versammelten sich die gesamte Klassenstufe, inklusive Lehrkräfte, vor dem Bundestag und wartete gespannt auf den Beginn der Laserprojektionen, welche gleichzeitig die DDR-Vergangenheit Berlins näher aufgriffen. Trotz kühlerem Wetter und spürbarem Wind verbrachten wir einen schönen letzten Abend in Berlin.

Freitagmorgen hieß es dann früh aufstehen, zügig Koffer packen und pünktlich zum Frühstück erscheinen. Die Heimreise begann kurz nach 8.00 Uhr und streckte sich bis 18.00/19.00 Uhr. Heil, unversehrt und ziemlich erschöpft kamen alle in Möckmühl an und bedankten sich mit einem Präsent bei unserem Busfahrer Willi, der uns zuverlässig von A nach B brachte und die Reise mit dem Bus ermöglichte.

Text: Ida Waldherr (10B)