Am Dienstag, den 14. März besuchten die 5. Und 6. Klassen unter der Leitung ihrer Musiklehrerin Frau Pfeuffer das Württembergische Kammerorchester in Heilbronn. Die Musikerinnen und Musiker hatten für die Klassen einen interaktiven Workshop vorbereitet, bei dem es darum ging, die St. Paul`s Suite von Gustav Holst, die insgesamt aus vier Sätzen besteht, zu verstehen. An vier unterschiedlichen Stationen wurden die Schülerinnen und Schüler spielerisch mit dem aus dem Jahre 1912 stammenden Stück konfrontiert und verstanden nach und nach den Aufbau und die Gestaltungselemente eines jeden Satzes. So tanzten sie auf „Jig“, dem ersten Satz der Suite, passenderweise so, wie man es aus den Wirtshäusern in Irland kennt.
Für die Untersuchung von „Ostinato“ beziehungsweise des zweiten Satzes, wurden die Kinder in Gruppen eingeteilt, die jeweils die Begleitinstrumente durch eine feste Abfolge von Lauten und die Melodie in Form eines Gedichts imitierten. Dabei erkannten sie, wie wichtig es ist, dass sich die Musikerinnen und Musiker aneinander orientieren und die unterschiedlichen Instrumentengruppen sehr präzise einsetzen müssen, damit es sich für den Zuhörer stimmig anhört.
Der orientalisch klingende dritte Satz, das „Intermezzo“, wurde den Kindern in Form einer Präsentation über die Violine nähergebracht. Dabei erfuhren sie allerhand Interessantes, wie beispielsweise, dass der Begriff Saitenwürstchen mit den Saiten eines Streichinstruments in Verbindung steht, die ursprünglich aus Tierdärmen bestanden. Außerdem erkannten sie, wie viel Arbeit es macht, eine Geige zu bauen – 300 unterschiedliche Arbeitsschritte muss der Geigenbauer in etwa 200 Arbeitsstunden tätigen!
Beim „Finale“, dem vierten Satz, ging es darum, die Musik intuitiv kreativ umzusetzen. Das Orchester spielte den Satz, während die Kinder die Möglichkeit bekamen, ihre Assoziationen mit Wachsmalstiften aufs Papier zu bringen. Danach wurden die Kunstwerke im Konzertsaal ausgehängt.
Am Ende spielte das Württembergische Kammerorchester nun alle vier Sätze am Stück, was für die Kinder sehr beeindruckend war, weil sie nun ein ganz anderes Verständnis für die Suite entwickelt hatten. Damit ging ein spannender Workshop mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen zu Ende.
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Text & Bild: Liesa Ebeling Soto