Kunstexkursion nach Stuttgart

 

Am Freitag, den 10.11.2023, begaben sich unsere Künstler der Kursstufe 2 auf eine spannende Exkursion, im Rahmen des Hauptthemas Architektur, in das für seine Kunst und Kultur bekannte Stuttgart. Nachdem sich alle im Zug in Richtung Ziel gesammelt hatten, kamen die Schüler samt Lehrerbegleitung gegen 10 Uhr in Stuttgart an. Vom Hauptbahnhof aus machte man sich nun auf den Weg zu den „Wagenhallen Stuttgart“, einem Kultur- und Veranstaltungszentrum im Stuttgarter Bezirk „Stuttgart Nord“. Nach der Ankunft durften die Schüler unter der Begleitung eines dort arbeitenden Künstlers, Claire Bötschi, die Wagenhallen erkunden. Geprägt waren die Wagenhallen, welche ursprünglich zum Lagern von Zugwaggons dienten, von großen Holzkuben, in denen verschiedene Künstler und Kunstkollektive kreativ arbeiten können. Die Wagenhallen bieten ein breites Repertoire an Kunst bzw. Kunstarten. Das Spektrum reicht dabei von Theaterkunst bis zur Architektur. Die Hallen waren mit einer stillen und doch so anregenden Atmosphäre gefüllt, dass man schon beim Betreten genau erahnen konnte, was der Fokus dieses Ortes ist: Kunst und Kultur zu schaffen, an einem Ort des Rückzugs, der Konzentration und der Kreativität.

Nach dieser aufschlussreichen Führung von Claire Bötschi begaben sich die Schüler zunächst in eine einstündige Mittagspause, nach welcher man sich im Stadtteil „Killesberg“ zur Besichtigung der Kochenhofsiedlung wieder vereinte. Die Siedlung machte direkt Eindruck durch ihr gemütliches und idyllisches Ambiente. Die dort charakteristischen Häuser in Holzbauweise warfen für die Schüler direkt ein traditionelles Bild auf. Errichtet wurde diese Modellsiedlung 1933 als Gegenmodell zur nahe gelegenen und damals aufgrund ihrer avantgardistischen Ansammlung an Häusern kritisch gesehenen Weißenhofsiedlung. Diese wurde im Anschluss ebenfalls besucht, um einen Kontrast von Modellsiedlungen, die relativ zeitgleich entstanden, zu schaffen. Dort wurden die Schüler mit Aufgaben, die der Erschließung der 1927 errichteten Weißenhofsiedlung dienten, betraut. Die Weißenhofsiedlung ist gezeichnet von „flachdachartigen“, häufig puristisch weißen Häusern, womit sie sogar aus heutiger Sicht einem Neubaugebiet gleicht. Unter der Betrachtung, dass die Siedlung 1927 errichtet wurde, war der Eindruck der modern wirkenden Häuser umso größer.

Nachdem die Aufgaben dort gelöst und besprochen wurden, versammelten sich die Kunstschüler vor dem Weißenhofmuseum. Ein Doppelhaus, erbaut vom weltweit renommierten Architekten Le Corbusier, mit dem man sich in vorherigen Unterrichtsstunden bereits ausgiebig beschäftigt hatte. Zunächst begab sich der Kunstkurs in die erste Hälfte des Doppelhauses, in der ein Museum rund um die Weißenhofsiedlung geschaffen wurde. Nachdem sich die Schüler selbst im Museum umsehen und informieren durften, startete eine Führung, die noch tiefgründigere und weiterhin spannende Eindrücke über die Weißenhofsiedlung und Le Corbusier im Speziellen liefern sollte.

Nach einer kurzen historischen Einführung zur Weißenhofsiedlung ging die Führung über zu Le Corbusier im Speziellen, und die Schulklasse betrat mit ihrer Museumsexpertin den zweiten Teil des Doppelhauses, der so eingerichtet war, wie Le Corbusier es ursprünglich vorgesehen hatte. Der Kurs prüfte mit der Expertin als Wegweiserin durch das Haus die 5 Punkte zu einer modernen Architektur, die typisch für Le Corbusiers Bauten waren und später viele weitere neue Häuser, auch die heutigen, inspirierten. Die Schüler hatten die Möglichkeit, alle Fragen, die sich ergaben, an die Expertin zu stellen, und man diskutierte gemeinsam über den radikalen Architekturstil Le Corbusiers. Nachdem die Führung auf der Dachterrasse des Doppelhauses endete, machte man sich auf den Rückweg zum Stuttgarter Hauptbahnhof. Gegen 19 Uhr begaben sich die Kunstkurse auf ihren Heimweg und freuten sich nach einem langen, aber sehr informativen, spannenden und kulturell fortbildenden Tag auf ihr Zuhause.

Ein großes Dankeschön an unsere Begleit- und Kunstlehrerinnen, Frau Wardi und Frau Brose, für diesen tollen Ausflug.

Text: Silas Georgi (KS2)

Bild: Gwendolin Wardi

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